Ecce homo

Vom 16. bis zum 23. Juli steht der Mensch im Mittelpunkt einer Gruppenausstellung im Kunsttreff Quiddezentrum. Die 10 Aussteller zeigen in einer großen Bandbreite - von abstrakt über Portrait, Ikonenmalerei, Fotografie bis hin zur Skulptur - wie unterschiedlich man sich künstlerisch diesem Thema nähern kann.

Ein Strich, Bewegung nachahmend, überlagert von einem anderen, der die Dynamik aufgreift und in eine andere Richtung fortführt - Bewegung und entschiedene Farbgebung, das zeichnet die Werke von Dr. Katharina Belaga in dieser Werkschau aus: klar in der Abstraktion verbleibend, aber doch den Eindruck nicht statischer Figuren hinterlassend. Entstanden sind die Werke der gebürtigen Russin, die selbst ein Atelier im Quiddezentrum nutzt, bei einem der art in Motion-Workshops (Tanz – Musik und Malerei), der schon zweimal im Kunsttreff zu Gast war.

Belaga hatte die Idee zu dieser Werkschau „Mensch“ und hat andere Künstler eingeladen, sich mit ihr gemeinsam auf dieses Thema einzulassen: es geht um den Kosmos Mensch, der Mensch mit all seinen Facetten und „Ausformungen“, als Subjekt, das sich in die Welt setzt, etwas bewegt, reflektiert, nach Transzendenz strebt. Als passives Objekt, das sich vor findet, sich eingliedern muss, zum Gegenüber wird - bis hin natürlich zum Mensch als Motiv im Kunstwerk, vom Portrait bis zur Skulptur.

Skulpturen präsentieren in dieser Ausstellung gleich zwei Künstler, die bei aller Unterschiedlichkeit doch beide eine philosophische Komponente in ihrer Kunst einfließen lassen: Vitali Safronov, der beim Figurativen beginnend metamorphe Wesen erschafft und Pierantonio Bartoli, der mit seinen kleinen Skulpturen aus Fundstücken dem Versuch nachgeht, Materie zu abstrahieren und das Abstraktes zu materialisieren. In der Malerei von Osnat Youssin und Svetlana Dietz findet sich der Mensch als expressionistisches Motiv wieder, ganz im Gegensatz zu der nach strengen Vorgaben ausgeführten Ikonenmalerei von Miodrag Knezevic oder der religiös inspirierten Kunst von Marijana Limberger. Ingrid Müller und Justina Tomanek zeigen realistische Portraits und der Fotograf Frank Müller präsentiert eine bewegte Serie, die auch bei einer Performance der Art in Motion-Tänzer entstanden ist.

Direkt bei der Vernissage am 16. Juli, nach der Eröffnung mit einem Klavierkonzert von Margarethe und Maria Roters um 19 Uhr, gibt es art in motion auch live mit einer Performance zu sehen. Anschließend ist die Ausstellung täglich bis zum 23.07. jeweils von 15 bis 19 Uhr zugänglich. Abends wartet die Veranstaltung aber noch zweimal mit besonderen Highlights auf: am Montag 18. Juli ab 19 Uhr erforscht THE PARANORMAL STRING QUARTET Wege zwischen Klangwelten klassisch geprägter Komposition, Elementen zeitgenössischer Musik und dem Jazz. Kammermusikalischer Groove, durch innovative Spieltechniken ermöglicht, und die Fähigkeit der Spieler zu virtuosen Improvisationen bringen weitere Ebenen in das Programm, die für die Besetzung bisher ungewöhnlich waren. Komponist und Geiger Gustavo Strauß schöpft für seine Kompositionen aus subkulturellen Einflüssen ebenso wie aus Folklore und ernster Musik – es entstehen Werke für das Streicher-Ensemble, die abseits jeglicher Grenzen eine ganz eigene Ästhetik entwickeln. Mit einem furiosen Abschlusskonzert am Samstag, den 23 Juli von MosVodkaKanal.de, eine „G'schwerl-Combo aus dem spirituellen Dunstkreis der Hinterhöfe Moskaus" (Radio Eriwan), geht diese internationale Ausstellung zu Ende. Der Eintritt zur Ausstellung und sämtlichen Konzerten sowie zur art in motion-Performance ist frei.

Ecce Homo 17.07.-23.07. tägl. 15 – 19 Uhr

Kunsttreff Quiddezentrum, Quiddestraße 45, 81735 München

Vernissage 16.Juli ab 19 Uhr Klavierkonzert mit Margarethe und Maria Roters

                                ab 20 Uhr Art in Motion Performance  

Midissage 18.Juli  ab 19 Uhr THE PARANORMAL STRING QUARTET

Finissage 23.Juli ab 19 Uhr MosVodkaKanal.de